Auch ich mache Urlaub. Meistens verbinde ich es mit einer Recherchereise zu einer neuen Destination. So geschehen diesen Sommer, als ich von der türkischen Westküste aus eine dreitägige Stippvisite nach Rhodos/Griechenland machte. Ein Katzensprung – nur eine Stunde mit dem Schiff! Ich war begeistert: Selbst im Hochsommer (knapp 40 Grad im Schatten) ist die Insel aufgrund ihres Wasserreichtums sehr grün und wird nicht umsonst die Roseninsel genannt. Das bergige Hinterland ist voll großer Waldbestände. Eine Besonderheit ist das „Tal der Schmetterlinge“: Angezogen vom Vanilleduft der seltenen Amberbäume kommen im Sommer Tausende von ihnen zur Paarung hierher. Auf vorgegebenen Wegen kann man das Tal durchwandern und viel über die verschiedenen Spezies lernen.

Als Archäologin galt mein Interesse natürlich besonders den antiken Stätten. Leider ist vom Koloss von Rhodos, einem der sieben Weltwunder, nichts mehr erhalten. Erhalten sind aber noch zahlreiche Überbleibsel aus der Zeit des Sechsstädtebundes, zu dem auf Rhodos Ialyssos, Kamiros und Lindos, die Insel Kos und die kleinasiatischen Städte Knidos und Halikarnass – heute Bodrum – gehörten. Gut, dass es zwischen den zahlreichen Besichtigungen Erholungspausen in Form von kleinen Tavernen mit leckerem Essen, regionalen Süßspeisen und auch mal eine Badepause an einem der schönen Strände gab. Mein rhodischer Reisebegleiter hatte die richtige Mischung gefunden.

Auch die Kreuzfahrer hinterließen eindrucksvolle Spuren auf der Insel. In Rhodos Stadt liegen der Großmeisterpalast und die Herbergen der Johanniterritter. Ihr Hoheitsgebiet reichte zeitweise bis Bodrum, wo man eine imposante Festung erbaute. Diese birgt heute das großartige Museum für Unterwasserarchäologie. Die Insel hat eine hervorragende Infrastruktur, gute Straßen, und ist sehr überschaubar. Ein Aufenthalt ist als bequeme Standortreise ohne Hotelwechsel möglich.